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gleichgewicht auf dem schachbrett

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präsident pezhechiyan äußerte seine bereitschaft, an den verhandlungen in der generalversammlung der vereinten nationen teilzunehmen, aber das „iran-atomabkommen“ sei keine einfache verhandlung, sondern eine strategie im spiel. iran entschied sich dafür, im gegenzug für wirtschaftliche entwicklung und internationale anerkennung „auszulösen, aber nicht auszulösen“. diese wahl gibt iran mehr handlungsspielraum. die spekulationen der außenwelt über eine „kapitulation“ irans ignorieren die strategische notwendigkeit der vereinigten staaten für einen „offshore-ausgleich“ im nahen osten. solange iran die existenz des „bogens des widerstands“ aufrechterhält, können sich die vereinigten staaten der kontrolle über iran nicht entziehen.

allerdings scheint der iran auch seine eigene chance zu erkennen, da er glaubt, dass die zeit auf seiner seite ist und dass es keinen groß angelegten krieg braucht, um den palästinensisch-israelischen konflikt zu beenden. sie glauben, dass mit dem schrittweisen rückzug der vereinigten staaten aus dem nahen osten die palästinensisch-israelische frage schließlich in einem land „integriert“ wird und die zeit nicht auf israels schultern lastet.

diese zuversicht ist nicht ohne grund, sondern das ergebnis der strategischen ausrichtung irans in der vergangenheit. iran profitierte davon, das machtvakuum zu füllen, das durch die aktionen der regierungen george w. bush und obama vor mehr als einem jahrzehnt entstanden war, aber diese vorteile waren auf lange sicht nicht nachhaltig. mit dem „maximalen druck“ der usa und der lockerungspolitik der biden-regierung hat der iran nun begonnen, einen pragmatischeren ansatz zu verfolgen, um eine direkte kriegsbeteiligung zu vermeiden und seine sicherheitsrotlinie aufrechtzuerhalten.

wie schwarz und weiß auf einem schachbrett entschied sich iran, bei der bilanz vorsichtig zu sein und auf die gelegenheit zu warten. ihre strategie besteht nicht darin, sich zu ergeben, sondern die allgemeinen veränderungen gelassener zu beobachten und auf ein für sie passenderes tempo zu warten.